Archäologie in der Box – Ausgraben
In unseren Ausgrabungsboxen sind archäologische Befunde realitätsnah nachgebildet. Schritt für Schritt werden sie von zwei bis drei Teilnehmern unter professioneller Aufsicht bearbeitet.
Zunächst wird der dunkle, humose Oberboden abgetragen. Darunter zeigt sich in hellem lehmigem Sediment eine runde oder ovale Erdverfärbung, die freigelegt wird.
Dieser "Befund", eine Grube, die von unseren Vorfahren mit Abfall verfüllt worden ist, wird mit einer Nummer versehen. Die durch das Abziehen des Humus entstandene ebene Fläche, das "Planum", wird mit allen notwendigen zusätzlichen Informationen wie Nord-Richtung, Maßstab und Fototafel fotografiert und anschließend gezeichnet. Die Zeichnungen werden maßstäblich auf Millimeterpapier umgesetzt und koloriert.
Danach wird ein Querschnitt, das sogenannte "Profil", durch den Befund angelegt, indem eine Hälfte der Bodenverfärbung ausgegraben wird. Die hierbei geborgenen Fundstücke werden nach Material sortiert und in Tüten verpackt. Jede der Fundgattungen wird zudem mit einem Fundzettel versehen, der Angaben wie Befundnummer, Profilbezeichnung, Funddatum und Ausgräber enthält. Der Profilschnitt wird ebenfalls fotografisch und zeichnerisch dokumentiert.
Zuletzt wird die zweite Hälfte des Befundes ausgegraben. Den nun freigelegten Fundstücken werden ebenfalls ausführliche Fundzettel beigelegt. Bei allen in diesen Boxen verborgenen Materialien, wie Keramik, Ziegel oder Tierknochen, handelt es sich um authentische Fundstücke.
Eine Box kann von zwei bis drei Teilnehmern ab etwa 10 Jahren bearbeitet werden. Während der Ausgrabung erhalten sie von unseren Mitarbeitern zusätzliche Informationen und selbstverständlich jederzeit Antwort auf ihre vielfältigen Fragen zu Archäologie und Grabungstechnik.